Erfolgsgeschichte eines Spin-off's, die Entwicklung eines Jungunternehmens

Vorgeschichte

In der zweiten Hälfte der 80ger Jahren wurde an der Ingenieurschule Biel (heutige Hochschule für Technik und  Informatik HTI) im Labor für
Energietechnik unter der Leitung von Prof. Dr. Ing. V. Crastan, nach verschiedenen Vorstudien, mit Unterstützung des BfE (Bundesamt für Energiewirtschaft)
der  einphasige SOLCON-Wechselrichter für eine Leistung von 3 kW als erster schweizerischer Wechselrichter zur Netzkopplung von Solarzellen
entwickelt. Der kommerzielle Einsatz wurde in den Jahren 1988-89 in Zusammenarbeit mit den Firmen Alpha-Real, Zürich und Concept Technology, Biel
vorbereitet. Der Prototyp ist  im Januar 1989 am TISO im Tessin getestet und eine erste Serie von 20 Geräten  Mitte 1989 produziert und durch
Alpha-Real vermarktet worden. (für Hintergründe, s. Bericht von Januar 1990).

Der Erfolg und das Interesse von Fachkreisen, ermunterten die Ingenieurschule in den darauffolgenden Jahren 1990-91 einen  leistungsstärkeren
dreiphasigen  Wechselrichter von 20-35 kW zu entwickeln. Die Arbeiten sind durch die finanzielle Unterstützung der KWF (Kommission zur
Förderung der Wissenschaftlichen Forschung), später in KTI umgetauft (Kommission für Technologie und Innovation), ermöglicht worden.
Ein erster Prototyp von 20 kW konnte beim EW-Biel, welches das Areal zur Verfügung stellte, installiert werden.

Massgeblich beteiligt an diesen Entwicklungen waren drei Studenten und spätere Assistenten von Prof. Crastan: Philipp Müller, Christoph von Bergen
und Erich Zahnd.  Die Resultate der Entwicklungen  wurden 1991an der Photovoltaic Solar Energy Conference, in Lissabon,  präsentiert (Abstract).
Mit dem 20 kW-Wechselrichter erhielt die Ingenieurschule 1991 den Preis “Technologiestandort Schweiz” (heute "Swiss Award"), und,
gemäss  Urkunde: "... es wurde als Beispiel neuer technologischen Lösungen und für seinen Innovationsgehalt ausgezeichnet"

Gründung und Anfangsjahre der Sputnik Engineering AG

Philipp Müller, Christoph von Bergen und Erich Zahnd gründeten 1991 die Firma Sputnik-Engineering AG mit dem Ziel den 20 kW-Wechselrichter als
SolarMax 20 zu vermarkten und weiter zu entwickeln.
1991: Der SolarMax 20 wird an der Hannovermesse vorgestellt.
1992: Bericht und Teilnahme an der Photovoltaic Solar Energy Conference, Montreux (Ingenieurschule + Sputnik AG),
            Präsentation des SolarMax 20, der neuartigen Mikroprozessorsteuerung und der ersten Erfahrungen (Abstract).

Die ersten Jahre,  waren für die Jungunternehmer hart. Philipp Müller und Christoph v. Bergen, die sich voll für die neue Firma einsetzten, operierten sparsam
aus einer Baubaracke und konnten sich über Wasser halten durch eine Anstellung  an der HTI als Assistenten und durch Mitwirkung an Kurse.
Immerhin gelang es der Sputnik Engineering AG,
mit Wechselrichtern der 20 kW- Klasse (SolarMax 20), die mit Baukastensystem weiter entwickelt wurden,
von 1992-1995 eine Spitzen-Marktposition in der Schweiz zu erreichen, mit 26 Anlagen zwischen 20 und 80 kW.
Die Zeit wurde ausserdem genutzt, um an der Ingenieurschule, mit finanzieller  Unterstützung des BfE (Bundesamt für Energiewirtschaft) die Entwicklung
weiter zu treiben. 1992-1994: Gemeinsame Entwicklung Ingenieurschule/Sputnik Engineering AG des 3-kW Wechselrichters ohne galvanische Netztrennung
(Neuheit in Europa!). Prototyp im Labor der Ingenieurschule, dann Null-Serie bei der Sputnik AG.  (Zusammenfassung aus Schlussbericht Januar 1994 z.H. BfE )

Erfolgsjahre

•    ab 1994: Vermarktung des 3-kW Wechselrichters ohne galvanische Trennung als SolarMax S durch die Sputnik Enginneering. Sehr guter Erfolg:
        125 Einheiten werden im ersten Jahr in der Schweiz verkauft.
•    1995: Poster und Teilnahme an der Photovoltaic Solar Energy Conference, Nizza (Ingenieurschule + Sputnik AG), Präsentation des SolarMax S.
•    1995-1996: Weiterentwicklung des SolarMax (20-100 kW) durch die Zusammenarbeit Ingenieurschule/Sputnik Engineering AG, mit Unterstützung
        des BfE
, mit dem Ziel, den deutschen Markt zu erschliessen und die in Deutschland üblichen (um ca 30% billigeren dennoch technologisch
        veralteten Wechselrichter) zu konkurrenzieren.  Das Ziel wird erreicht ( Zusammenfassung aus Schlussbericht Dezember 1996 z.H. BfE).
•    1997: Die Firma erhält in Nidau einen angemesseneren Standort.
•    1997-2000: Die Verkäufe von Sputnik in Deutschland über den deutschen Partner Solar-Fabrik, GmbH, Freiburg, nehmen befriedigend zu
            (ca. Verdreifachung des Umsatzes). SolarMax S wird in Deutschland als Convert 2000 und 4000 verkauft.

•    2000-2003: Nach der Eröffnung einer eigenen Sputnik-Filiale in Deutschland folgt ein Verkaufs-Boom von SolarMax (20-100 kW)) als Zentralwechselrichter
        und von SolarMax S (SolarMax 2000 - 6000 W) als Stringwechselrichter.

•    2004-2005: Die Firma wird aus Platzgründen von Nidau in das Gebäude der alten Rolex, Biel, verlegt und der Personalbestand von 14 zunächst auf 38 erhöht.
    
Eine weitere Erhöhung des Personalbestandes erfolgt 2005, auf  46 Mitarbeiter. Das Geschäft weitet sich im europäischem Raum aus.
•    2006-2008:  Weitere Ausweitung des Geschäfts, Gründung der Tochtergesellschaften Sputnik Ibérica in Madrid, Sputnik Italia in Giussano (Mailand) und Sputnik France in Saint Priest (Lyon) .
     Die Anzahl Mitarbeiter übersteigt 200.


Angaben über die Firmenprodukte  unter SolarMax


Letzte Anderung: 2008